Kapitel 15: Sozialpsychologie

 

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15.1 Soziales Denken

  • Als Marco an einem Wintertag Auto fährt, kann er gerade noch einem Wagen ausweichen, der an einer roten Ampel weiterrutscht. „Fahr doch langsamer! Was für ein schlechter Fahrer“, denkt er bei sich. Einige Augenblicke später rutscht Marco selbst über eine Kreuzung und stöhnt: „Oh je, die Straßenverhältnisse sind wirklich grauenhaft. Die Stadt muss hier den Schneepflug mal einsetzen.“ Welches sozialpsychologische Prinzip hat Marco gerade verdeutlicht? Erklären Sie, warum.

Antwort: Marco verdeutlichte den fundamentalen Attributionsfehler: Er erklärte das Verhalten des anderen durch dessen Persönlichkeit („er ist ein schlechter Fahrer“) und sein eigenes Verhalten durch die Situation („die Straßenverhältnisse sind grauenhaft“).

  • Wie beeinflussen sich unsere Einstellungen und unser Verhalten gegenseitig?

Antwort: Unsere Einstellungen beeinflussen unser Verhalten, wenn wir im Einklang mit unseren Überzeugungen handeln. Dennoch werden Einstellungen auch an unser Verhalten angepasst: Wir beginnen Überzeugungen anzunehmen, die unser Handeln bestätigen.

  • Wenn eine Person so handelt, dass dies im Widerspruch zu ihren Einstellungen steht und dann ihre Einstellungen so verändert, dass sie zu diesen Handlungen passen, erklärt die Theorie der ▁▁▁, wieso sie das tut.

Antwort: Kognitiven Dissonanz

15.2 Sozialer Einfluss

  • Welcher der folgenden Punkte verstärkt Konformität?

a. Man findet die Gruppe attraktiv.
b. Man fühlt sich sicher.
c. Man kommt aus einer individualistischen Gesellschaft.
d. Man hat sich vorher schon auf eine Antwort festgelegt.

Antwort: a

  • Die berühmtesten Experimente in der Psychologie zum Thema Gehorsam, in denen die meisten Teilnehmer der Anweisung einer Autoritätsperson Folge leisteten, einen unschuldigen anderen lebensbedrohlichen Elektroschocks auszusetzen, wurden von dem Sozialpsychologen ▁▁▁ durchgeführt.

Antwort: Stanley Milgram

  • Unter welchen Bedingungen war es am wahrscheinlichsten, dass die Teilnehmer gehorchten?

Antwort: Die Experimente von Milgram zeigten, dass Gehorsam unter folgenden Bedingungen am wahrscheinlichsten waren: der Versuchsleiter war anwesend und stellte eine legitime Autoritätsperson dar, das Opfer war nicht im selben Raum und es waren keine Vorbilder anwesend, die widerstrebendes Verhalten zeigten.

  • Was ist soziale Erleichterung und ist es wahrscheinlicher, dass sie bei gut gelernten oder bei neuen Aufgaben auftritt? Warum?

Antwort: Starke Leistungen in Gegenwart anderer treten am wahrscheinlichsten bei gut gelernten Aufgaben auf, da die durch das Publikum hervorgerufene Erregung anregend wirkt und die wahrscheinlichste Reaktion verstärkt. So kann man ebenso vorhersagen, dass man bei schwierigen Aufgaben in Anwesenheit anderer schlechtere Leistung zeigen wird.

  • Menschen strengen sich tendenziell weniger an, wenn sie in einer Gruppe arbeiten, als wenn sie alleine arbeiten. Das nennt man ▁▁▁.

Antwort: soziales Faulenzen

  • Sie organisieren ein Treffen von politischen Konkurrenten. Um es lustiger zu machen, haben Ihre Freunde vorgeschlagen, Masken der Kandidaten an die jeweiligen Unterstützer auszuteilen. Welches Phänomen könnten diese Masken auslösen?

Antwort: Die Anonymität, die das Tragen von Masken bewirkt, kann zusammen mit der Erregung, die durch die Streitsituation ausgelöst wird zu Deindividuation führen (man ist sich seiner selbst und seiner Grenzen weniger bewusst).

  • Wenn in einer Gruppe das Harmoniebedürfnis stärker ist als die realistische Abwägung von Alternativen, tritt ▁▁▁ auf.

Antwort: Gruppendenken

15.3 Soziale Beziehungen

  • Wenn wir durch vorurteilsbehaftete Urteilsbildung einen Unschuldigen für ein Problem verantwortlich machen, wird diese Person ▁▁▁ genannt.

Antwort: Sündenbock

  • Durch Interaktion welcher psychologischen, biologischen und soziokulturellen Einflüsse entsteht aggressives Verhalten?

Antwort: Biologische Prozesse (unsere Gene, unser Nervensystem und biochemische Prozesse wie z. B. Testosteron- und Alkoholspiegel) beeinflussen, wie aggressiv wir uns verhalten. Psychologische Faktoren (so wie Frustration, vorherige Belohnung von aggressivem Verhalten oder die Beobachtung aggressiver Vorbilder) können uns innewohnende aggressive Tendenzen auslösen. Soziale Einflüsse (Gewaltdarstellungen in den Medien oder der Ausschluss aus einer Gruppe) und kulturelle Faktoren (ob wir in einer „Kultur der Ehre“ aufgewachsen sind oder alleine von unserer Mutter aufgezogen wurden) können aggressive Verhaltensweisen ebenfalls beeinflussen.

  • Man heiratet wahrscheinlich jemanden, der in der Nähe wohnt oder arbeitet. Das ist ein Beispiel dafür, wie der ▁▁▁ wirkt.

Antwort: Mere-Exposure-Effekt (Effekt der bloßen Darbietung)

  • Wie beeinflusst physische Attraktivität, wie man wahrgenommen wird?

Antwort: Physische Attraktivität bewirkt, dass andere einen positiven ersten Eindruck von einer Person haben. Man geht davon aus, dass attraktive Personen gesünder, glücklicher und sozial kompetenter sind als andere.

  • Wie kann durch die 2-Faktoren-Theorie der Emotion leidenschaftliche Liebe erklärt werden?

Antwort: Emotionen bestehen aus (1) physischer Erregung und (2) daraus, wie wir diese Erregung interpretieren. Forscher haben gezeigt, dass wir eine beliebige Ursache der Erregung (rennen, Angst, lachen) bei Anwesenheit einer begehrenswerten Person als Leidenschaft interpretieren werden.

  • Zwei unerlässliche Komponenten, um kameradschaftliche Liebe aufrechtzuerhalten sind ▁▁▁ und ▁▁▁.

Antwort: Equity; Selbstoffenbarung

  • Wieso half niemand Kitty Genovese? Welches Prinzip sozialer Beziehungen veranschaulicht dieser Vorfall?

Antwort: In Anwesenheit anderer ist es unwahrscheinlicher, dass eine Person einen Vorfall bemerkt, ihn korrekt als Notfall interpretiert und die Verantwortung zu helfen übernimmt. Der Fall von Kitty Genovese veranschaulicht diesen Zuschauereffekt: jeder Zeuge ging davon aus, dass viele andere den Zwischenfall ebenso beobachteten.

  • Warum verspüren Sportbegeisterte Befriedigung, wenn ihre Erzrivalen ein Spiel verlieren? Warum wird durch solche Gefühle die Konfliktbewältigung in anderen Kontexten erschwert?

Antwort: Sportbegeisterte sehen sich oft als Teil der Eigengruppe, die sich von einer Fremdgruppe (Fans ihrer Erzrivalen) abgrenzt. Dadurch entsteht eine Eigengruppen-Verzerrung, welche Vorurteile aktiviert und die Ansicht bestärkt, die Fremdgruppe „verdiene“ ihr Unglück – die Niederlage der Erzrivalen erscheint also gerechtfertigt. In Konflikten ist diese Sichtweise vor allem dann problematisch, wenn die Konfliktpartei spiegelbildliche Wahrnehmungen des jeweils anderen entwickeln (verzerrte, negative Sicht des jeweils anderen, die paradoxerweise gleich sind).

  • Welche Wege gibt es, um Konfliktparteien zu versöhnen und Frieden zu stiften?

Antwort: Um Frieden zu stiften, sollten folgende Faktoren gefördert werden: Kontakt auf gleicher Augenhöhe, Kooperation zum Erreichen übergeordneter Ziele (geteilte Ziele, die Differenzen überwinden), Verständnis durch Kommunikation und reziproke versöhnliche Gesten (jede Partei macht einen kleinen Schritt).
 

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