Kapitel 16: Klinische Psychologie: Psychische Störungen

 

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16.1 Aspekte psychischer Störungen

  • Ein Anwalt leidet unter dem Gefühl, seine Hände hundert Mal am Tag waschen zu müssen. Er hat keine Zeit mehr, sich mit Klienten zu treffen, und seine Kollegen zweifeln an seiner Kompetenz. Sein Verhalten würde wahrscheinlich als gestört bezeichnet werden, da er (1) unter seinem Verhalten leidet und es zudem (2) vom Verhalten der anderen Menschen um ihn herum ▁▁▁ und es ihn in seinem Alltag ▁▁▁.

Antwort: abweicht; einschränkt

  • Sind psychische Störungen universell oder kulturspezifisch? Geben Sie in Ihrer Antwort Beispiele!

Antwort: Einige psychische Störungen sind kulturspezifisch, z. B. tritt Anorexia nervosa meist in westlichen Kulturen und tajin-kyofusho in Japan auf. Andere Krankheiten wie z. B. Schizophrenie treten in allen Kulturen auf.

  • Was ist die biopsychosoziale Perspektive und warum ist sie so wichtig für das Verständnis psychischer Störungen?

Antwort: Biologische, psychologische und soziokulturelle Einflüsse führen gemeinsam zu einer psychischen Störung. Diese breite Perspektive hilft zu verstehen, dass das Wohlbefinden beeinflusst wird von Genen, Hirnfunktionen, Gedanken und Gefühlen und den Einflüssen der sozialen und kulturellen Umwelt.

  • Was sind die Vorteile und Gefahren in der Verwendung diagnostischer Etikettierungen?

Antwort: Therapeuten und andere nutzen diagnostische Bezeichnungen, um miteinander über eine gemeinsame Sprache zu kommunizieren und um Ideen während Forschungen auszutauschen. Die deutschen Krankenkassen verlangen ICD-10-Diagnosen, und auch die meisten Krankenversicherungen Nordamerikas fordern nicht mehr DSM-IV-, sondern ICD-10-Diagnosen, bevor sie die Kosten einer Therapie erstatten. Die Gefahr der Etikettierung von Personen liegt darin, dass sie anfangen sich entsprechend des Etiketts zu verhalten und dass Etikette Erwartungen schaffen können, die unser Verhalten gegenüber der Person verändern, der wir ein Etikett zuschreiben.

16.2 Angststörungen

  • Unfokussierte Aufmerksamkeit, Besorgnis und Erregung wird ▁▁▁ Störung genannt. Wenn eine Person Angst bezüglich eines spezifischen gefürchteten Objekts oder einer Situation zeigt, hat sie ggf. eine ▁▁▁. Wer Angst durch ungewollte wiederholende Gedanken oder Handlungen äußert, hat wahrscheinlich eine ▁▁▁ Störung. Angst, die durch wiederkehrende Erinnerungen und Alpträume, sozialen Rückzug und Schlafstörungen Wochen nach einem traumatischen Ereignis gekennzeichnet ist, kann als ▁▁▁ Störung diagnostiziert werden. Diejenigen, die unvorhersehbare Perioden von Schrecken und intensiver Furcht erleben, die begleitet sind von furchterregenden körperlichen Empfindungen, haben eventuell eine ▁▁▁ Störung.

Antwort: generalisierte Angst-; Phobie; Zwangs-; posttraumatische Belastungs-; Panik-

  • Forscher glauben, dass Angststörungen beeinflusst werden durch Konditionierung, Beobachtungslernen und Denkprozesse. Welche biologischen Faktoren tragen zu diesen Störungen bei?

Antwort: Biologische Faktoren beinhalten vererbte Temperamentsunterschiede, durch gelernte Ängste veränderte Hirnstrukturen und veraltete vererbte Reaktionen, die zum Überleben unserer Vorfahren beigetragen haben.

16.3 Affektive Störungen

  • Was bedeutet es, wenn man sagt, dass „Depression eine Störung des ganzen Körpers“ ist?

Antwort: Viele Faktoren tragen zu einer Depression bei, diese umfassen biologische Einflüsse der Genetik und Gehirnfunktionen. Sozial-kognitive Faktoren spielen auch eine Rolle und beinhalten die Interaktion des Erklärungsstils, der Stimmung, der Reaktionen auf belastende Erfahrungen und Veränderungen in Denk- und Verhaltensmustern. Der gesamte Körper ist beteiligt.

16.4 Schizophrenie

  • Eine Person mit Schizophrenie, die ▁▁▁ (positive/negative) Symptome hat, hat meist ein ausdrucksloses Gesicht und eine tonlose Stimme. Diese Symptome sind am meisten verbreitet bei ▁▁▁ (chronischer/akuter) Schizophrenie, die eher nicht auf medikamentöse Therapie anspricht. Personen mit ▁▁▁ (positiven/negativen) Symptomen erleben eher Wahnvorstellungen, was als ▁▁▁ (chronische/akute) Schizophrenie diagnostiziert wird, die eher auf eine medikamentöse Therapie anspricht.

Antwort: negative, chronischer; positiven, akute

  • Welche Faktoren tragen zum Beginn und Verlauf der Schizophrenie bei?

Antwort: Biologische Faktoren inklusive Anomalitäten in Gehirnstrukturen und Funktionen, pränatale Belastung durch einen mütterlichen Virus und genetische Faktoren. Schizophrenie entwickelt sich eher in einer risikoreichen Umgebung.

16.5 Andere Störungen

  • Die psychodynamischen und lerntheoretischen Ansätze stimmen überein, dass die Symptome der dissoziativen Identitätsstörung ein Weg sind, mit Angst umzugehen. Wie unterscheiden sich ihre Erklärungen?

Antwort: Laut der psychodynamischen Erklärung entstehen die Symptome der dissoziativen Identitätsstörung zur Abwehr der Angst, die durch inakzeptable Bedürfnisse hervorgerufen wird. Die lerntheoretische Sicht erklärt diese Symptome als Verhalten, das in der Vergangenheit durch das Nachlassen von Angst verstärkt wurde.

  • Menschen mit ▁▁▁ (Anorexia nervosa/Bulimia nervosa) wollen weiterhin Gewicht verlieren, selbst wenn sie untergewichtig sind. Diejenigen mit ▁▁▁ (Anorexia nervosa/Bulimia nervosa) haben eher Gewichtsfluktuationen im oder um den Normalbereich.

Antwort: Anorexia nervosa; Bulimia nervosa

  • Wie tragen biologische und psychologische Faktoren zur Entstehung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung bei?

Antwort: Zwillings- und Adoptionsstudien zeigen, dass die biologischen Verwandten von Menschen mit dieser Störung ein größeres Risiko für antisoziales Verhalten haben. Negative Umweltfaktoren wie Armut oder Kindesmissbrauch leiten genetische Eigenschaften wie Furchtlosigkeit in gefährlichere Richtungen – in Richtung von Aggressionen und weg von sozialer Verantwortung.

16.6 Prävalenz psychischer Störungen

  • Wie sieht die Beziehung zwischen Armut und psychischen Störungen aus?

Antwort: Armutsbedingte Belastungen können dazu beitragen, Störungen zu entwickeln, aber behindernde Störungen können auch zur Entstehung von Armut beitragen. Deshalb unterliegt der Zusammenhang zwischen Armut und Störung dem Henne-Ei-Problem, und es ist schwer zu entscheiden, was zuerst da war.
 

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